Skip to content

1910 – 1930

4-Mann Hand-Pumpe

Anschaffungsjahr: 1902


 
1909
21. November:
Gründungsversammlung unter Bürgermeister Johann Haselgruber.
Der Bezirksobmann Adolf Thomitsch war mit Obmann Rudolf Reumüller und dem Ausschussmitglied Höß der Feuerwehr Rohrbach gekommen und erläuterte die Notwendigkeit, den Nutzen und die Vorteile der organisierten Feuerwehr. Daraufhin meldeten 51 Mitglieder ihren Beitritt an.
Proponenten: Herr Pfarrer Bernhard Stögmüller, Herr Kooperator Herbert Pröll, Bürgermeister Johann
Haselgruber, Johann Prieschl aus Damreith und Herr Oberlehrer Josef Höpfler.



 
1910

4. April:
Konstituierende Sitzung im Gasthaus Pernsteiner
Gründungsfunktionäre: Obmann: Oberlehrer Josef Höpfler
Obmannstellv.: Bürgermeister Johann Haselgruber
Kassier: Martin Pröll
Schriftführer: Herr Pfarrer Bernhard Stögmüller
Zeugwart: Matthias Bauer
Spritzenlöschmeister: Karl Pernsteiner
Steigerlöschmeister: Josef Andraschko
Insgesamt 52 Mitglieder.
8. April: Großer Brand in Haslach. Die Feuerwehr war in 25 Minuten am Brandplatz, obwohl die Karrenspritze gezogen werden musste.
Bald darauf Brandausrückung nach Baureith.
Es wurden eine Spritze zum Preis von 1300 Kronen, später dazu ein Vorderwagen sowie 6 komplette Steigerausrüstungen, 80m Schläuche, 1 Signalhorn und 13 Zwilchmonturen angeschafft.
Betreffend der Tuchblusen und Kappen wurde beschlossen, dass sich jedes Mitglied selbst diese auf eigene Kosten beschaffen solle, da die Mittel nicht reichten, für alle die Monturen anzuschaffen.
Die Folge davon war, dass eine Anzahl von Personen, welche sich zur Feuerwehr gemeldet hatten, wieder aus dem Verein ausgetreten ist.

1911
Inventar: 2 Hackenleitern, 1 Dachleiter, 8 Helme, 13 Zwilichblusen, 13 Zwilichhosen, 2 Spritzen mit Saugwerk und 3 Schlauchhaspeln, 92m und 60m Schläuche, 3 + 2 Saugschläuche, 5 Wassereimer, 2 Laternen.
Am 9. Juli fand das Gründungsfest der Feuerwehr mit einer Delegiertenversammlung statt.
Um ½ 11 Uhr wurde in die Kirche marschiert, wo eine heilige Messe zelebriert wurde und die Musikkapelle von Deutsch – Reichenau die Musik beistellte. Zu dieser Zeit wurde auch der Bau des Feuerwehrdepots samt Schlauchturm fertig gestellt, der den Bedürfnissen der Feuerwehr gemäß sehr zweckmäßig ausgeführt wurde.

1912
Im September rückte die Feuerwehr zu einem Brand in Oberurasch/Böhmen aus, wo sie sich in großer Anzahl an den Rettungsarbeiten beteiligte. Erster Feuerwehrball im Gasthaus Pernsteiner! Reingewinn: 48 Kronen, 3 Heller.

1913
Am 25. Mai wurde wieder bei prächtigem Wetter ein Ausflug mit Musik nach St. Thoma gemacht. Zahlreiche Gäste aus Deutsch – Reichenau und Friedberg nahmen teil. Dank der Freigiebigkeit des Obmannstellvertreters, Herrn Johann Haselgruber, der die Kosten der Musik bestritt, hatte die Mannschaftskasse kein zu großes Loch im Säckel aufzuweisen.
Der Mannschaftsstand des Vereins zum Ende des Jahres: 38 Mitglieder.

1914
Der 1. August 1914 wird auch unserem Verein unvergesslich bleiben, denn es war „Allgemeine Mobilisierung“ und diese hat unsere Reihen stark gelichtet. Josef Höpfler, Michael Natschläger, Josef Eidenberger, Alois Ilk und Franz Trautner mussten einrücken. Im Laufe des Jahres 1914 wurde auch beschlossen, unterstützende Mitglieder anzuwerben.
Dieser Einladungen folgten 26 Personen, diese Zahl sollte aber noch weiter erhöht werden.

1915
Zu Beginn des Jahres zählte die Feuerwehr 30 Mitglieder, deren Zahl sich aber durch Einrückungen immer mehr verminderte. Die Feuerwehr war bei zwei Bränden im Einsatz: in Diendorf, Gemeinde Schlägl und am 25. Juni beim Haus Zöchbauer in St. Oswald. Die Pfarrchronik berichtet dazu folgendes: Am 25. Juni um halb 3 Uhr nachmittags fuhr der Blitz schon am Anfang eines Gewitters in den Stadel der Bauerseheleute Alois und Maria Zöchbauer in St. Oswald Nr. 4 ein. Schnell stand das ganze Haus in Flammen. Der Besitzer befand sich zum Zeitpunkt des Blitzschlages im Hofraum und eilte gleich in den Stall, um das Vieh ins Freie zu bringen. Der nachströmende Rauch betäubte ihn und die Hitze verursachte arge Verbrennungen. Schnell herbei geeilte Männer retteten ihn vor dem Erstickungstod und brachten ihn in das nahe Bertlwieserhaus, wo er wegen Rauchvergiftung mit den heiligen Sakramenten versehen wurde. Zum Glück erholte er sich bald und konnte am nächsten Tag wieder herum gehen.

1916 + 1917
In diesen Jahren wurden keine Generalversammlungen abgehalten, nachdem viele Kameraden zur Kriegsdienstleistung einrücken mussten und der Verein stark geschwächt wurde.
Die übrig gebliebene Mannschaft war nur mehr 11 Mann stark.
Brand am 8. Dezember in Aigen. Die Feuerwehr rückte aus und kehrte dann um, weil der Brand schon lokalisiert war.

1918
Am 9. Juni brach um zwei Uhr nachts in Sattling ein Brand aus, dem mehrere Häuser zum Opfer fielen. Die Feuerwehr rückte mit zwei Spritzen aus, aber leider war der Mangel an Wasser ein großes Hindernis.
Dazu berichtet die Pfarrchronik: Es brach im Häusel des Cajetan Öttl in Sattling 8 aus unbekannter Ursache ein Feuer aus, welches auf die Anwesen des Höss Josef Nr. 5, Löffler Franz (Micko) Nr. 4, Mathhäus Lang Nr. 2 und des Alexander Bauer übergriff. Am schrecklichsten war die Brandstätte des Josef Höss anzuschauen, dessen Haus ganz und gar nicht feuersicher gebaut war. Der ganze Viehbestand, die Schweine, selbst der Keller mit den Mostfässern fiel dem Element zum Opfer. Die Bewohner des Hauses retteten nichts als die Sachen in der Wohnstube und was sie am Leibe trugen. Alles andere verbrannte, sogar das Brot. Der Gesamtschaden wurde auf mindestens 222.000 Kronen veranschlagt.
Am 19. Oktober erschien das Manifest des Kaisers, in welchem den einzelnen Nationen Österreichs die Autonomie zuerkannt wurde. Die deutschsprachigen Länder wurden im Deutsch-Österreichischen Staate vereinigt, der noch durch Kaiser Karl zur Republik erklärt wurde.
Die Feuerwehr zählt derzeit 36 Mitglieder und hofft, durch Neubeitritte im kommenden Vereinsjahr wieder einen höheren Stand zu erreichen.

1919
In diesem Jahre hatte die Feuerwehr wieder 57 Mitglieder.
Am 18. September brach in der früh im Zarghof ein Brand aus, welcher ziemlich rasch bemerkt wurde, sodass die Feuerwehr rasch am Brandplatz erscheinen konnte. Außerdem erschien die Spritze des Gutes Lichtenau, sowie die Feuerwehr Deutsch – Reichenau. Sehr günstig waren die Wasserverhältnisse, da ein kleiner Teich sämtliche Spritzen mit Wasser speisen konnte. Das Vieh konnte gerettet werden, ebenso ein Teil der Futtergeräte.

ca. 1920
Spritzenweihe eines Spritzenwages.

1923
Neuanschaffungen: Sauger für die kleine Spritze und 30m Schläuche für die grosse Spritze.
Beteiligung an der Weihe des Kriegerdenkmals und der Glockenweihe am 8. Dezember.

1924
Durch den Schneider Andexlinger aus Ödt wurden Blusen angemessen.
2 Brandausrückungen eine nach Rohrbach, eine nach Zaglau.
Die Feuerwehr wurde durch den Bezirkswart Ingenieur Blahak aus Haslach inspiziert.

1926
Ausrückung zum Brand in Haslach am 8. Februar.
Brand bei Galli in Obermarkschlag am 11. August, Brand in Ottenschlag bei Johann Hofer am 2. September.

1927
Beteiligung bei auswärtigen Vereinen: Spritzenweihefest am 10. Juli der FF Lichtenau in Ödt, Spritzenweihefest der FF Berg in Rohrbach.

1929
Hilfe bei Aufräumarbeiten nach der Sturmkatastrophe in St. Peter am Wimberg

1930
Brand in Haslach auf der Stelzen.
Brand in Damreith am 24 Juni.
Dazu berichtet die Pfarrchronik: Die Feuerwehr und die Leute erkannten erst unterhalb Almesberg, dass nicht Lichtenau, sondern Damreith in Flammen stand. Ein Blitz hatte in der Einfuhr des Hauses Gruber eingeschlagen, gezündet und in einer kleinen Weile unter dem Druck des Westwindes alle Häuser in Flammen gesetzt mit Ausnahme des Brandl Johann am unteren Ende des Dorfes.
Ankauf der ersten Motorspritze.
Am 6. Oktober wurde eine Volksversammlung der Steuerzahler im Gasthaus Ilk einberufen. Die Versammlung
beschloss, eine so genannte 15 PS Motorspritze zu kaufen. Sie kostete 4600 Schilling samt dem notwendigsten Zubehör.
Am 12. November kam von der Firma Gugg ein Mechaniker, der Josef Andraschko jun. und Franz Zöchbauer für den Betrieb der Spritze einschulte.

Ankauf der ersten Motorspritzenwagens von der Feuerwehr Aigen
Brand bei Andraschko in St. Oswald durch Brandlegung am 18. November. Um 3.15 Uhr brach in Haus Nr. 5, Andraschko ein Brand aus. Bei diesem Brand war die Motorspritze in voller Tätigkeit. Die Brandursache ist nicht bekannt, es dürfte jedoch Brandlegung gewesen sein, da etwa drei Wochen vor dem Brande ein Zettel an der Tür des Gasthauses Ilk steckte mit folgendem Inhalt: „An Böker und Höfer in Oswald dö Motornarn muß da alsch no hars wern.“(wörtlich aus der Feuerwehrchronik übernommen).
Was vermutlich heißen sollte: „Dem Bäcker (damals Wehrführer) und Höfel, diesen Motornarren, soll der Arsch noch heiß werden“.

Die Pfarrchronik berichtet allerdings auch von einigen Pannen der Feuerwehr bei diesem Brand. Der damalige Pfarrer schreibt: Die Feuerwehr hatte es unterlassen, Benzin und Öl bereitzustellen, obwohl Oberlehrer Fritz Fischer ihnen das als das Wichtigste vorstellte. Hätte Letzterer der Feuerwehr nicht seinen Benzin aus dem Behälter seines Motorrades herausgelassen, so wäre die Motorspritze nicht gebrauchsfähig gewesen. Da ließ das Wasser wieder aus. Die Motorspritze hatte kein Öl mehr. Ich holte einen guten Viertelliter Nähmaschinöl vom Pfarrhof und nun konnte der Betrieb wieder einsetzen.

1931 – 1950 →